Guten Tag,
ein großes Wissensloch zur Armut(sgefährdung) über die viel diskutierte Gruppe der Rentner konnte dank einer (bezahlten) Nachfrage von Matthias Birkwald (Rentenpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag) und mir als ehemaligem Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes endlich gestopft werden.  Wurde in dem Zusammenhang bisher nur auf die Armut der Gruppe 65 Jahre und älter (14,6%) oder seltener auf die der Rentner und Pensionäre (16,0%) verwiesen hat unsere Nachfrage ergeben:

  • Personen in Rentnerhaushalten waren 2017 mit 19,5 % armutsgefährdet!!! 

     

Die Entwicklung seit 2007  von 14,0 auf 19,5% lässt für die Zukunft böses erahnen (diese und weitere Daten s. Anhang), wenn nicht energisch gegengesteuert wird. Vorschläge dazu gibt es von Sozialverbänden, Gewerkschaften und Linken seit langem. Auch die SPD-Forderungen gehen jetzt endlich in die richtige Richtung.
Warum gibt es die Daten zu Rentnern erst seit gestern? Wird es sie auch morgen geben?
Mir war die Zusammenfassung der verschieden armen Gruppen der Rentner und der Pensionäre schon seit 2010 ein Dorn im Auge. Wiederholte Bitten die Zahlen getrennt auszuweisen, wurden mit Hinweis auf eine zu bezahlende Anfrage (+ Organisationsaufwand) beantwortet. Letztes Jahr kam mir dann die Idee, dass eine Parlamentspartei diese wichtige sozialpolitische Größe doch wenigstens bekommen müsste und habe Matthias Birkwald darum gebeten. Aber auch seine Nachfrage wurde nur gegen Geld beantwortet.
Jetzt hoffe ich, dass das Statistische Bundesamt die Zahlen regelmäßig getrennt nach Rentnern und Pensionären ausweist, auch ohne dass wir dafür wieder zahlen müssen. Nachfragen Ihrerseits können da hilfreich sein.
Freundliche Grüße
 
Gerd Bosbach, Jens-Jürgen Korff
Köln, Herford 21. Februar 2019 Mit ausdrücklicher Gemehmigung des Autors