Fehler in der Analyse?

Am 17.01.2014 veröffentlichte die Bertelsmann Stiftung eine Studie über den Stand von Familie in der Renzenversicherung und mögliche Änderungen.

Vorsicht! Immer wenn die Bertelsmann Stiftung eine Studie veröffentlicht, muss mann sich Fragen, was mit dieser bezweckt wird.

An zwei Aussagen in der Presseveröffentlichung möchte ich dies beispielhaft deutlich machen:

Zitat :

"Obwohl sie das Rentensystem aufrechterhalten, tragen Familien in Deutschland während des Aufwachsens ihrer Kinder höhere Belastungen als Kinderlose. Denn Eltern kommen in der Familienphase neben ihrem eigenen Lebensunterhalt für zwei weitere Generationen auf. Sie finanzieren über ihre Rentenbeiträge die Generation ihrer eigenen Eltern, und zusätzlich investieren sie Geld, Zeit und Energie in ihre Kinder."

Mein Kommentar:

  1. Bisher wurde der Keil zwischen Jung und Alt getrieben. Neu ist jetzt, den Keil zwischen Familien mit Kindern und solchen ohne Kinder zu treiben. Der Autor übersieht hier, dass schon seit der Einführung des Umlageverfahren 1957 die Berufstätigen die Kasse des Rentensystems füllen. 
  2. Auch Berufstätige ohne Kinder beteiligen sich an Leistungen für Kinder durch Steuerzahlungen. Der Ausgleich ist zum Beispiel der Steuerfreibetrag für Kinder, Kindergeld, Infrastrukturen wie Kindergarten, Schulen und Universitäten, BAFÖG und noch einiges mehr. Dies hat der Autor zwar erkannt, aber welche Schlüsse zieht er daraus?
    Auch aus der Rentenkasse werden Kinder bedacht, wenn der oder die Ernährer zu früh sterben.

Zitat:

"Auch die derzeit 156 familienpolitischen Maßnahmen und die staatlichen Bildungsangebote wiegen die Investitionen von Familien in Kinder nicht annähernd auf. Zwar kommt die Allgemeinheit, darunter auch die Kinderlosen, für die Kosten von Kitas, Schulen, Kindergeld und Elterngeld auf. Nach Berechnungen der Studie zahlt ein durchschnittliches Kind im Laufe seines Lebens trotzdem 50.500 Euro mehr in die Sozialkassen und ins Steuersystem ein, als es an staatlichen Zuschüssen für Betreuung und Bildung erhält."

Mein Kommentar:

  1. Hier wird die Rechnung aufgemacht, was eine Person durch Transferleistungen des Staates erhält und was sie an Steuern zahlt. Die vielen Ungerechtigkeiten zwischen gut Vermögenden und dem Mittelstand oder dem Personenkreis im sogenannten Prekariat werden ausgeblendet.
  2. Aus der Rentenkasse wurden seit 1957 Leistungen gewährt, die nicht durch Beitragszahlungen begründet werden können (Versicherungsfremde Leistungen). Nach den verfügbaren Zahlen der Deutschen Rentenversicherung haben in keinem Jahr seit 1957 die Zahlungen des Bundes ausgereicht, um diese versicherungsfremden Leistungen in vollem Umfang auszugleichen, auch wenn Politiker diese Zahlungen großspurig als Zuschüsse bezeichnen.

Lesen Sie die Pressemitteilung und die Studie extlink und beurteilen Sie dann, wer hier den Vorteil hat.

Diethard Linck