Ausgabe 11 vom 16.03.2014

Job-Raub an den Jüngeren oder gesellschaftlich wertvolles Tun? Nimmt, wer freiberuflich weiterarbeitet, nachdem er in Rente gegangen ist, anderen eine Verdienstmöglichkeit?

Ich gehe Ende des Jahres in Pension und überlege, ob ich dann freiberuflich noch ein bisschen weiterarbeiten möchte. Ich bin im Bereich Beratung, Coaching und Erwachsenenbildung tätig; die ersten Anfragen und Angebote für das nächste Jahr liegen schon vor.

Wenn ich mich unter meinen Bekannten umhöre, dann vernehme ich ganz unterschiedliche Stimmen. Es genüge doch, sagen die einen und ermutigen mich, meinen Hobbys zu frönen und den Ruhestand zu genießen. Nein, wer rastet, der rostet, sagen die anderen und bestärken mich sehr darin, doch weiterhin engagiert und tätig zu sein. Natürlich ist die Stimme meiner Frau ganz wichtig, und von ihr aus habe ich alle Freiheit, mich so zu entscheiden, wie ich mag.

Getroffen hat mich die Meinung eines Bekannten, der mir dringend empfahl, nur ehrenamtlich tätig zu sein. Mit einer bezahlten Arbeit würde ich anderen eine Verdienstmöglichkeit nehmen. Ich weiß nicht, ob das so stimmt - wer kann schon sagen, wie sich unsere Gesellschaft an dieser Stelle überhaupt entwickeln wird -, aber mich hat diese mit so viel Nachdruck vorgetragene Meinung schon verunsichert.

Herr A.