Brief an die dpa-Zentralredaktion, Markgrafenstr. 20, 10969 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren der Presse,

bisher hatte ich mich der Nutzung des Computers immer verweigert, weil ich nicht, wie Millionen andere, meine Freizeit mit chatten und spielen verplempern wollte. Doch seit ca. 6 Monaten hat mich dieses Medium einerseits fasziniert und andererseits erschüttert. Fasziniert, weil ich dadurch meinen Wissenshorizont unglaublich erweitern konnte und erschüttert, weil meine Befürchtungen bzgl. DEMOKRATIE, RECHTSSTAATLICHKEIT, SOZIALE GERECHTIGKEIT und MEINUNGS- und PRESSEFREIHEIT in der Bundesrepublik Deutschland, bei Weitem übertroffen wurden.

Laut Ihren eigenen Statuten sind Sie unparteiisch und unabhängig von Weltanschauungsfragen, Wirtschafts- und Finanzgruppen oder Regierungen. Wie kann es dann sein, dass die DEUTSCHE PRESSE zwar Menschenrechtsverletzungen aus anderen Ländern der Welt, mit Recht, über Print-Medien und via TV, an den Pranger stellt aber über das Unrecht, dass den Großteil der eigenen Bevölkerung und mit Sicherheit auch Verwandte, Freunde, Nachbarn und Bekannte Ihrer eigenen Berufsgruppe, nämlich die Arbeiter, Angestellten und Rentner trifft, wird kaum oder gar nicht berichtet.

Wie kann es sein, dass, bei der Präsentation des ARMUTS- und REICHTUMSBERICHTS der Bundesregierung durch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen am 06.03.2013, nicht einer der dort anwesenden Journalisten mal nachfragte,ob nicht auch die Tatsache, dass für die Versorgungssysteme der Politiker, Richter, Selbständigen und Beamten ein anderes Recht gilt als für die gesetzlichen Sozialkassen der Arbeiter, Angestellten und Rentner, Schuld daran trägt, dass die Schere zwischen ARM und REICH immer weiter auseinander geht.

Folgende Puplikationen und Briefe, die der gesamten deutschen Presse bekannt sein müßten, sollten vielleicht mal eingehender durch dieselbige recherchiert werden und dann in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden:

  1. Soziale Sicherung in Deutschland (PDF) – Positionspapier v. 12.12.2011 von den Herausgebern und Verfassern:
    • Aktion Demokratische Gemeinschaft e.V.
    • BRR – Betriebsrentner e.V.
    • BRV – Bündnis für Rentenzahler und Rentner e.V.
    • Büro gegen Altersdiskriminierung
  2. Brief an alle Bundestagsabgeordneten (als Sammelpaket an die Bundestagsverwaltung) v.Oktober 2008
    „Milliardenschwere Fremdleistungen belasten die …“ (PDF) von Antje Poelmann, Anne Froehner, Jörg Köhler und Elmar Feige
  3. Antworten der Politik zum Brief „Milliardenschwere Fremdleistungen belasten die Kassen der Gesetzlichen Sozialsysteme“
  4. Erwiderung von Gert Flegelskamp an den Bundestagsabgeordneten Jens Spahn v. 20.10.2010
  5. Briefe von Frau Edeltraud Debusmann Heusenstamm an die Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Thema: „Krankenkassenbeiträge auf Betriebsrenten“

In den o.a. Puplikationen und Briefen haben sich die Verfasser, mit viel Herzblut und Engagement, die Mühe gemacht, auf gravierende Mißstände in unserer DEMOKRATISCHEN REPUBLIK aufmerksam zu machen, doch weder die verantwortlichen politischen GREMIEN (Parteien, Petitionsausschuß des Deutschen Bundestag, etc.) noch unsere obersten GERICHTE haben es bisher für nötig erachtet, auf die berechtigten Belange (Bittstellungen) seiner Bürger, zu reagieren. Es ist ein Hohn, dass unser GRUNDGESETZ und die MENSCHENRECHTE in unserem Land nur dem Schutz der ELITEN dient.

Es wäre schön, wenn Sie, als Medien, die MEINUNGS- und PRESSEFREIHEIT, die Ihnen nach Artikel 5 des GRUNDGESETZES und Artikel 19 der MENSCHENRECHTE der Vereinten Nationen eingeräumt wird, auch wirklich mal nutzen würden um die, in den o.a. Puplikationen und Briefen dargelegten, Missstände in Talk-Sendungen, Fernsehbeiträgen oder den Printmedien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie würden mit Sicherheit einen großen Beitrag dazu leisten, dass die Wörter DEMOKRATIE, RECHTSSTAATLICHKEIT, SOZIALE GERECHTIGKEIT und MEINUNGS- und PRESSEFREIHEIT den Ursprung ihrer Bedeutung erlangen.
 
Über eine Benachrichtigung Ihrerseits, ob Sie gewillt sind etwas zu unternehmen, würde ich mich sehr freuen.
 

Mit freundlichen Grüßen

PS: Ich bin 53 Jahre alt und beziehe seit 2009, nach 33-jähriger Einzahlung in die Sozialkassen, eine Erwerbsminderungsrente auf Zeit. Ich gehöre weder einer Partei noch einer Organisation an, weil ich mir Mitgliedsbeiträge, bei einer Rentenhöhe von 937,36 Euro BRUTTO, nicht leisten kann. Ich möchte einfach nur, dass es GERECHTER in unserem reichen Land zugeht.

07.03.2013, Bernhard Pieper                                                                                                                  
48161 Münster, Am Spieker 16
Tel. 02533/281483